Ehe für alle

Nach vereinzelten heiss(er)en Spätsommertagen geht es nun auch politisch wieder in die heisse Phase, denn der nächste Abstimmungssonntag steht vor der Tür. Am 26. September wird u.a. über die Ehe für alle abgestimmt. Obwohl die ersten Umfragen eine Mehrheit für die Behördenvorlage ergeben haben, ist eine möglichst grosse Mobilisierung unentbehrlich um dem Anliegen endlich über die Ziellinie zu verhelfen.

Das zentrale Argument dafür liegt auf der Hand. Es geht um eine Gleichberechtigung von homo- und heterosexuellen Paaren, da die eingetragene Partnerschaft gegenüber der Ehe benachteiligt wird und diese Benachteiligung objektiv nicht stichhaltig begründet werden kann. Wenn die Gegner behaupten, dass bei einer Adoption durch ein homosexuelles Paar das Kindeswohl auf der Strecke bleibt, weil es nicht von seinen biologischen Eltern betreut wird (O-Ton im Abstimmungsbüchlein), fragt man sich in welcher alternativen Realität diese Menschen leben. Mit dieser Begründung dürften auch heterosexuelle Paare und Einzelpersonen keine Kinder adoptieren. Beides ist aber schon lange zulässig. Ausserdem wird bei einer Adoption das Kindeswohl immer als zentraler Punkt berücksichtig; das wird sich auch bei einer Öffnung der Ehe nicht ändern.

Zuletzt ist auch das Argument Ehe und Familie seien eng miteinander verknüpft völlig aus der Zeit gefallen und zudem schlicht irreführend. Als «Familie» wird hier «Vater, Mutter, Kind(er)» verstanden. Erstens gibt es heute aber sehr viele Patchworkfamilien in denen dies längst nicht mehr so sein muss; andererseits kann eine Familie auch aus zwei Müttern oder Vätern und deren Kindern bestehen. Man muss sich nur entscheiden, aus welchem Jahrhundert man seine Definition der Familie herleitet.

Wir sprechen uns daher für ein klares Ja zur Ehe für alle aus.

 

Vorstand FDP Allschwil-Schönenbuch