Ehe für alle

Die Diskussion um die Ehe für alle erinnert an die Einführung des Frauenstimmrechts vor 50 Jahren. Denn Ähnliches wiederholt sich nun bei der Ehe für alle, über welche wir im Herbst abstimmen werden. Wieder ist die Schweiz eines der letzten Länder in der westlichen Welt, welche dieses selbstverständliche Recht einführen will.

Es gibt auf staatlicher Ebene keine vernünftige Begründung dagegen, die Ehe allen Personen unabhängig von ihrer Sexualität zugänglich zu machen. Wenn sich demgegenüber die Kirche weiterhin selber abschaffen und eine kirchliche Trauung für homosexuelle Paare nicht durchführen will, soll sie das eben tun.

Besonders absurd wird es, wenn als Gegenargument das Adoptionsrecht ins Feld geführt wird. Dies mit der Begründung, dass ein Kind sowohl einen Vater als auch eine Mutter als Bezugsperson benötige. Dabei wird jeweils grosszügig über die Tatsache hinweggesehen, dass es nicht nur eine grosse Anzahl an Scheidungskindern in der Schweiz gibt, sondern, dass das ZGB ausdrücklich die Einzeladoption vorsieht. Einer alleinstehenden Person wird also erlaubt, was gleichgeschlechtlichen Paaren verwehrt werden soll. Man muss schon eine ganz besondere Form der Gehirnakrobatik betreiben um dieser Argumentationslinie folgen zu können.

Kurz: Ja zur Ehe für alle am 26. September.

 

Dominik Baumgartner, FDP Allschwil-Schönenbuch