Allschwils bisherige Gemeindepräsidentin Nicole Nüssli (FDP) wurde am Sonntag klar in ihrem Amt bestätigt.

Allschwils bisherige Gemeindepräsidentin Nicole Nüssli (FDP) wurde am Sonntag klar in ihrem Amt bestätigt.

Artikel aus dem Allschwiler Wochenblatt von Andrea Schäfer

Nach einem langen Wahlkampf war es am Sonntag kurz vor 13 Uhr klar: Gemeindepräsidentin Nicole Nüssli (FDP) bleibt für weitere vier Jahre im Amt. Ihr Herausforderer Christoph Morat (SP) unterlag deutlich. Nüssli erhielt 2989 oder rund 63,5 Prozent der Stimmen – Morat holte 1696 oder rund 36 Prozent der Stimmen.

Die seit 2013 amtierende Gemeindepräsidentin zeigte sich sehr erfreut über das klare Resultat, als sie am späteren Sonntagnachmittag zum Apéro beim Dorfplatz eintraf und reihenweise Gratulationen erhielt. Sie sei wenig überrascht vom deutlichen Resultat. «Angesichts der Unterstützung, die ich erlebt habe, war es eigentlich zu erwarten.» Die FDP-Politikerin wurde unter anderem von der CVP, SVP und GLP unterstützt. Sie sei erleichtert, dass der Wahlkampf nun vorbei ist. «Er war unsäglich mühsam», so die 57-Jährige.

Wie sie ausführt, habe der Wahlkampf für sie etwa ein Jahr gedauert. «Denn gespürt habe ich schon länger, dass der Druck da ist und dass bei der Gegenseite der Wunsch da ist, sich machtmässig an die Front setzten zu wollen.» Kurz nach den Gesamterneuerungswahlen am 9. Februar, gab Morat dann seine Kandidatur fürs Präsidium bekannt. Wegen der Corona-Pandemie wurde der ursprünglich auf den 17. Mai festgelegte Wahltermin auf den 28. Juni verschoben. In der Zwischenzeit tobte auf den Leserbriefspalten des AWBs, Online und in mehreren Zeitungsinterviews ein eher gehässiger Wahlkampf.

Die Stimmbeteiligung am Sonntag lag bei knapp 39 Prozent. Dies entspricht 5102 der insgesamt 13’156 Allschwiler Stimmberechtigten. Die Wahlbeteiligung in Allschwil lag damit auch etwas höher als in den Nachbargemeinden Binningen und Schönenbuch, wo ebenfalls Duelle ums Präsidium stattfanden.

In Allschwil war die Wahlbeteiligung auch rund 10 Prozentpunkte höher als noch bei den Gesamterneuerungswahlen im Februar. Damals hatte Morat noch das beste Resultat erzielt – wenn auch nur knapp – er holte elf Stimmen mehr als Nüssli. Am letzten Sonntag verzeichnete Nüssli nun rund 1300 Stimmen mehr als Morat. Der SP-Gemeinderat holte nur gerade fünf Stimmen mehr als im Februar – trotz höherer Wahlbeteiligung. 

Das Resultat deute darauf hin, dass viele Leute nun abstimmten, die dies im Februar nicht taten, so Morat. «Die andere Seite hat viel besser mobilisieren können», so der SP- Politiker, der sich mit seinen Anhängern am Sonntagnachmittag auf dem Trämmlispielplatz traf. Das Resultat zeige, dass Allschwil an der Spitze der Regierung keine Veränderung möchte.

Darauf angesprochen, ob nach diesem Wahlkampf eine gute Zusammenarbeit künftig möglich ist, meint Nüssli: «Es gibt eine normale Zusammenarbeit, wie sie es immer war.» Der Fokus sei die Gemeinde Allschwil und nicht Personen. «Es gibt jedoch ein Aber – da muss natürlich die Gegenseite auch einen Schritt machen – das kann nicht nur von einer Seite kommen», so die Gemeindepräsidentin.

Dies sieht auch Morat so. «Meine Hand ist ausgestreckt für eine Zusammenarbeit und sie wäre es auch gewesen, wenn ich gewonnen hätte», so der 57-Jährige. Es gehe darum, sachliche Lösungen für die Entwicklung Allschwils zu erarbeiten. «Am Mittwoch geht es mit Sachpolitik weiter», so Morat am Sonntag. Er kündigte an, dass die SP Nicole Nüssli bezüglich ihrer Aussagen während dem Wahlkampf beim Wort nehmen werde. Am Mittwoch traf sich der Gemeinderat zur ersten Sitzung der neuen Legislatur. Zu den fünf Bisherigen – Nüssli, Morat, Franz Vogt (CVP), Philippe Hofmann (CVP) und Robert Vogt (FDP) – gesellten sich die beiden Neuen, Silvia Stucki und Andreas Bammatter von der SP.